Freitag, 4.Juni 2004

Nach einer mehr oder weniger kurzen Nacht wurde ich gegen 9 Uhr liebevoll mit 3 verschiedenen Versionen von „eine Muh, eine Mäh, eine Tätärätätä“ geweckt, was ich natülich unseren Nachbarn zu verdanken hatte. Diese standen schon wieder (oder immernoch) sturzbetrunken im Regen, der sich auch am 3. Tag nicht vertreiben ließ.

Jaaaaaa, das motiviert zum aufstehen ! :D

Dago und Stonie waren auch schon wieder wach und philosophierten über AC/DC und auch die GB und Diana weilten bereits unter den Lebenden. Nach einem gesunden und reichhaltigen Bierfrühstück gab es dann ein gemütliches Frühshoppen, gefolgt vom reichhaltigen Biermittagessen. Hmmm.... lecker !

Es war wirklich sehr naß und kalt... Wärend sich Manuel ein köstliches Frühstück zu Gemüte führt, sieht man vor allem Stonie die herschende Kälte an.

Und dann ging es auch schon los, denn es war Freitag und es startete das Musikprogramm. An dieser Stelle muss ich nun noch einmal sagen, dass Rock am Ring auch dieses Jahr wieder super war, doch fällt es einem schwer die ganzen neuen Abspeckungen und Einschränkungen einfach so zu übersehen. Beispiele wiederfuhren mir dieses Wochenende zu genüge, und gleich zu Beginn, beim ersten betreten des Festivalgeländes wurde mir der Spass schon ein gutes Stück verdorben.

Schon zu früher Stunde tummelten sich Massen vor dem Haupteingang.

So begaben wir uns also zum Haupteingang und ordeten uns in der Schleuse zur kontrolle ein. Wir kannten das Prozedere ja bereits von letztem Jahr und wussten daher auch was man mitnehmen darf oder nicht. Da Dosen und Glasflaschen ja allgemein als gefährliche Wurfobjekte missbraucht werden, sind diese standartmäßig verboten. Da es am Ring leider nach wie vor den HipHop tag gibt, kann ich diese Maßnahme noch nachvollziehen und 1-Liter Tetra-Packs darf man ja eigentlich mit aufs Gelände nehmen. Also, auf zur Sicherheitsschleuse.

1. Versuch: „Es sind keine Terapacks auf dem Gelände erlaubt!“ - Da diese Aussage grob der Aussage auf der Eintrittskarte wiedersprichte trete ich den Rückzug an und versuche meine Glück 2 Meter weiter links.

2. Versuch: „Nur orginal-versiegelte Terapacks sind auf dem Gelände erlaubt“ - Sehr sinnvoll, schließlich könnte so ja jemand Napalm oder Flüssiggas aufs Gelände schmuggeln. Damit geb ich mich aber immer noch nicht zufrieden und versuche mein Glück weitere 2 Meter weiter links:

3. Versuch: „Na klar sind Terapacks erlaubt – aber nicht die Verschlüsse!“ - Noch bevor ich mich versehe hat der Security auch schon den Deckel von meinem Tetrapack entfernt und im Mülleimer untergebracht. Noch bevor ich mich über den sinngehalt dieser Aktion auslassen kann, drückt mich der Security durch die Schleuse.

Ziemlich verduzt stehe ich nun mit meinem offenen Tertapack neben den anderen, die ebenfalls mit ihren offenen Terapacks etwas verblüfft drein schauen. Einen Augenblick überlege ich, ob ich der Security beweisen soll, dass es schmerzhafter ist einen der faustgroßen Steine, die überall genügend auf dem Gelände vorhanden waren, gegen den Kopf zu bekommen, als von einem Tetrapack Verschluss getroffen zu werden... aber zum Glück bin ich ja friedlich.

Meine Freunde von der Security...

So begannen wir also unseren Rundgang über das Gelände, groß Verändert hatte sich im Vergleich zum letzten Jahr eigentlich nicht viel, sieht man mal von den Sparmaßnahmen seitens MLK ab. So gab es dieses Jahr zum Beispiel anstelle der letztjährigen 8 Videoleinwände nur noch 4 Videoleinwände. Ebenfalls gewöhnungsbedürftig aber nicht wirklich schlimm war, dass die Alternastage in Suzuki-Alternastage umbenannt wurde. Naja, solang Maiden nächstes Jahr nicht auf der Milka-Lila-Centerstage spielt soll mir das ja wirklich egal sein.

Abpropos Sponsoren, diese hatten sich dieses Jahr noch mehr Mühe gegeben als im Vorjahr und so gab es dieses Jahr neben dem bekannten Smirnoff ICE Riesenkicker und dem Futji Fotobus unter anderem den Prinz Wasserpark und den Suzuki Offroad Geländeparcour.

Der Suzuki Geländeparcour war ein echter Blickfang.

Nachdem wir das Gelände mehr oder weniger vollständig erkundet hatten ( immerhin mussten wir einen sicherheitsabstand zur Alternastage einhalten --> HipHop-Tag), begaben wir uns zum ersten musikalischen Act, Soil, um zum ersten mal am Wochenende der Centerstage „Halo“ zu sagen. Es war noch nicht wirklich soviel los, so dass wir problemlos in den Frontstage Bereich konnten. Soil sahen wir nur das letzte Lied, so das ich mir leider kein Bild über deren Auftritt machen konnte. Danach stand Seether auf dem Programm, die mir bisher noch absolut unbekannt waren. Die Jungs machten eigentlich wirklich guten Rock und wir hatten auch alle unseren Spass, bis dann plötzlich Dago beinahe in Tränen ausgebrochen wäre, denn plötzlich betrat Amy Lee, ihres Zeichens Sängering von Evanescence, die Bühne um zusammen mit Seether das Duet „Broken“ vorzutragen. Eine schöne Ballade, vorausgesetzt man hat keine grundlegende Abneigung gegen Amy Lee ;)

Die Umbaupausen nutzen wir,um uns in der Boxengasse wenigstens vorübergehend vor dem anhaltenden Regen zu schützen. GB vernichtet sein offenes Tetrapack wärend alle andren nach Trockenmöglichkeiten suchen. Auch ich (mitte) sehe schon ziemlich durchgeweicht aus. Die tollen Prinz-Regencapes gab es zudem umsonst.

Dago hat dann glaub ich auch tatsächlich den Rückzug ergriffen und fand sich erst mitte H-Blockx wieder bei uns ein. Apropos H-Blockx, die standen nämlich samt „dicker Henning“ (O-Ton GB) nach Seether auf der Bühne und stellten ein weiteres Mal ihre phantastische Live-Performance unter Beweis. Zu Beginn spielten sie zwar nur lieder von der neuen Platte, aber grade Lieder wie „No Excuses“ oder „Leave me alone“ schafften es zu überzeugen. Spätestens ab „How do you feel“ entwickelte sich der bis dato gute Auftritt aber zur Party. Lieder wieder „Little Girl“, „Ring of Fire“oder „Move“ liesen die Menge toben. Das abschließende „Risin High“ vergoldete dann einen wunderbaren 5. Rock am Ring Auftritt der H-Blockx die ihre Ansprüche als eine der besten Live-Bands Deutschlands mal wieder eindrucksvoll untermauerten.

Nun folge der Auftritt von Machine Head. Ich muss ehrlich sagen dass ich bisher nicht wirklich viele Lieder von Machine Head kannte, aber nach Stonies lobpreisenden Hymnen konnte ich mir diesen Auftritt natürlich nicht entgehen lassen.

Warten auf Machine Head.

Anfangs machten Machine Head auf mich zwar einen etwas „genervten“ Eindruck, auf so einem Mainstream-Festival spielen zu müssen, allerspätestens nach dem 2. Lied waren „Machine Fucking Head“ aber überzeugt ein durchweg geiles Publikum vor sich zu haben und so stieg ihre Laune stetig. So entwickelte sich das ganze zu einem riesen Auftritt an dessen Ende ganz Machine Head sichtlich gerührt auf der bühne stand und sich herzlichst beim Publikum verabschiedete... jaja, so sind die halte die Rocker. Als Anspieltip an alle Nicht-Machine Head kenner kann ich zudem nur die klasse Hyme „Descend The Shades Of Night“ empfehlen.

Zwischendurch kam es zu "kleineren" Schauern.

Nun spielte eine Band, die auch ich wieder kannte, den Lemmy und Motörhead gaben sich die Ehre. Nach einer herzlichen Begrüßung „FUCK YOU!“ promoteten diese ihre neue Platte „Inferno“, wobei sie aber natürlich auch ihre alten Klassiker nicht außen vor ließen. Sieht man mal von Lemmys Smalltalk mit dem Publikum ab („Say „FUCK YOU“ – „FUCK YOU!“), versetzen vor allem All-Time-Favorites wie „Overkill“ oder „Ace of Spades“ die Menge in Extase. Als Bonus gabe es dann auch noch das wohl beste Schlagzeugsolo des Wochenendes zu hören...

Recht zufrieden verließen wir dann die Centerstage, denn als nächstes versuchten Evanescence ihr können unter Beweis zu stellen. Die Erfahrung, dass dies schief gehen würde, hatte ich ja bereits letzes Jahr gemacht. So machte ich einen kurzen Zwischenstop beim Zelt, aß köstliche kalte Nudel (der Gaskocher schien schon am 3. Tag den Geist aufgegeben zu haben). Nach diesem Zwischenstop begab ich mich dann wieder zum Festivalgelände um einmal das Talent Forum genauer unter die Lupe zu nehmen.

Auch vorm Talent Forum tummelten sich jede Menge Leute.

Bei Yellowcard, gutem, harten, komzerlosem Punk, traf ich dann Verena und Sandra wieder und auf dem Weg zu Korn trafen wir dann auch noch irgendwie Chris und Fabian. Korn war ja mangels weiterer Bands zum Freitags Headliner mutiert, und so richtig schien ihnen die Aufgabe nicht zugefallen. Zwar umfasste die Playlist beinahem alle großen Hits wie „Here to stay“, „Dead bodies everywhere“ und „Somebody someone“, doch konnte die Ansammlung von bekannten Lieder nicht über die sehr kurze Spielzeit von nur knapp über einer Stunde hinweg täuschen. Dazu kamen dann noch der sehr schlechte Sound, der teilweise sogar mal kurzfriestig ganz ausfiel und so zu einer unfreiwilligen unplugged Vorstellung führte... aber auch das kann man wohl ohne weiteres als Resultat der übertriebenen Sparmaßnahmen des Veranstallters sehen.

Wir ließen uns vom schlechten Sound nicht die Laune verderben. Fabian, Sandra, Chris,ich und Verena (von links nach rechts) wärend dem Korn Auftritt.

Da mich weder das Kaizers Orchestra und erst recht nicht die Black Eyed Peas reizten, machte ich mich dann wieder auf den Rückweg zum Zelt wo ich dann den Abend irgendwann gemütlich ausklingen ließ.



Weiter zum Samstag!