Sonntag, 6.Juni 2004

... doch bereits um 5.00 Uhr wurde ich wieder geweckt, denn Manuel wollte unbedingt noch auf Tour gehen. Nachdem ich mich aber 15 Minuten erfolgreich schlafend gestellt hatte, gab Manuel auf und Begann sich jemand anderen zu suchen der sich mit ihm die Nacht um die Ohren schlagen würde...

... den er dann auch gegen 6.00 Uhr gefunden zu haben schien, denn plötzlich wurde es wieder lauter und ich hörte neben Manuel auch noch eine weiblich Stimme, aber wenigstens war dann wieder Ruhe.... für 10 Minuten. Denn dann ertönte aus unserem Nachbarzelt ein deutliches „Ganz oder Gar nicht, raus aus meinem Zelt!“ Danach war dann erstmal wieder Ruhe...

... bis um 6.45 Uhr. Da wachte ich erneut auf, weil plötzlich jemand in meinem Vorzelt stand. Diese Person war zu klein für Stonie und zu dünn für Dago, so dass es jemand sein musste der zwangsläufig nicht in dieses Zelt gehörte. Nichts desto trotz öffnete diese Person dann den Reisverschluss zu meinem Zelt und kuckte mich etwas verdutzt an. Nachdem ich dann nicht weniger verdutzt zurück schaute begann die Fremde Person dann plötzlich zu sprechen. „Hi, ich bin der Fred und ich suche meine Freundin, die Cindy, mit den dicken Titten.“ Nachdem ich jetzt noch viel verdutzter zurück kuckte, wiederholte er seinen Spruch: „Ich suche die Cindy, meine Freundin, mit den dicken Titten. Ich hab gehört die soll in diesem Zelt liegen.“ Nachdem ich ihn dann „freundlich“ darauf hingewiesen hatte, dass hier offensichtlich keine Cindy im Zelt lege und ich auch überhaupt keine Cindy kenne, entfernte er sich endlich wieder aus meinem Zelt und ich konnte weiter schlafen...

Ihr könnt euch ja wohl schon denken wer Manuels nächtliche Begleitung war....

Das nächste und letzte Mal für diesen Morgen, wurde ich dann um kurz nach 8.00 Uhr geweckt. „Spiel das Spiel mit dem Krokodil, das ist der Krokodoc, ja Krokodoc....“ einmal wäre ja noch lustig gewesen, aber dann in Endlosschleife wurde es von Minute zu Minute nerviger. Als dann noch der Kommentar „Ich glaub nach dem 5 mal fängt es an zu nerven“ an mein Ohr drang, wusste ich, nun ist Zeit zum aufstehen. Also zog ich mich schnell an, öffnete das Zelt und wollte stinksauer nach draußen treten, doch da sah ich...

Sonne !

Ja, wirklich, zum ersten mal dieses Wochenende schien beim Aufstehen die Sonne und so schlug meine Laune gleich wieder um und es wurde erstmal wieder „gefrühstück“. Juhu, gutes Wetter, auch wenn sich dieses wieder kurzzeitig verabschiedete, alle gute Laune und nach den ersten Umbau/Packarbeiten (immerhin wollten/mussten diverse Leute schon Sonntag Abend heim) begaben wir uns dann zum letzten Konzerttag des diesjährigen Rock am Ring.

Auch am letzten Tag stand unsere Zeltburg sicher, auch wenn sie heute keinem Regen trotzen musste.

Zwar schon 1000 mal gesehen und als Live tauglich befunden, standen als erstes die Donots auf dem Programm.

Auch Sandra wartet auf die Donots.

Wie immer rockten die Jungs, mittlerweile umfasst ihr Repertoir ja bereits eine beeindruckende Anzahl an Hits wie „We got the nosie“, „We're not gonna take it“ oder „Room with a view“. Natürlich war auch mein Favorit „What ever happened to the 80s ?“ dabei. Wir hatten unseren Spass, GB sogar so arg dass er auf einmal sein Rucksack zu tropfen begann. Merke: wenn man eine Tetrapack in seinem Rucksack hat, sollte man nicht darauf herumspringen!

Also verbrachten wir die nächste Zeit erstmal damit auf dem Parkplatz den Rucksack zu evakuieren, so das wir leider, leider, leider The Rasmus verpassten. Ich weine heute noch bittere Tränen deswegen...

Wenigstens waren wir pünktlich zu Dick Brave and the Backbeats wieder auf dem Gelände. Wer hätte denn vor einem Jahr noch gedacht dass Sasha mal bei Rock am Ring auftritt und dann bei allen Zuhörern noch eine solche Begeisterung hervor ruft ? Ich ganz bestimmt nicht, aber auch ich war schwer beeindruckt von Dick Braves groovigen Auslegungen bekannter Welthilts.

Auch der Rest des Publikums war von Dick Brave beeindruckt.

Danach war es dann Zeit für das visuelle Highlight des Festivals, denn Avril Lavigne sollte man doch schon mal in echt gesehen haben :) Naja, irgendwie hat sie ja schon was, das muss man auch zugeben wenn man mit ihrer Musik eher wenig anfangen kannt.

Pünktlich zu Avril begann die Sonne dann aus allen Rohren zuscheinen.

Nach 15 Minuten verlor dieser Ausblick allerdings an Faszination, so dass ich mich ein letztes Mal der Alternastage widmete und mir eine Zeit lang Starsailor zu Gemüte führte. Auch hierzu kann ich leider keine genauere Auskunft geben, denn schon bald ging es zurück zur Centerstage und Linkin Park.

Auch Starsailor spielten mit der Sonne im Rücken.

Leider war ich etwas weit von der Bühne entfernt, was vor allem an den enormen Menschenmassen lag. Nach dem Peppers Auftritt vom Vortag war dies bestimmt der meist besuchteste Auftritt an diesem Wochenende und so kam trotz des großen Abstands zur Bühne einiges an Stimmung auf.

So weit waren wir nun auch wieder nicht von der Bühne entfernt.

Mit einem klasse Auftritt und all ihren Hits versuchten Linkin Park sich für den verpassten Auftritt im Vorjahr zu revanchieren, und dies gelang nach Belieben: „Crawling“, „Faint“, „One step closer“ und „In the end“ sind nur ein kleiner Auszug der wirklich gigantischen Playlist.

Partyalarm mit Linkin Park

Ende war dann auch für Sandra und Verena, die nun wieder Richtung Heimat aufbrachen. Ihnen gleich taten das bestimmt 20000 andere Leute, so dass es schlagartig deutlich leerer wurde und das obwohl der Mainact des Abends, Die Toten Hosen noch nicht gespielt hatte.

Verabschiedeten sich an dieser Stelle vom Ring: Verena und Sandra

Tja, viele Leute mussten halt am nächsten Morgen arbeiten, das kommt davon wenn man sich von der Formel 1 den Rang ablaufen lässt und sich den traditionellen Pfingsttermin klauen lässt. Aber auch ohne diese 20000 Leute war immer noch genug los und wenigstens konnten wir so einen guten Platz genau am Wellenbrecher ergattern.

Vor dem letzten Konzert stand für alle nochmal Stärkung auf dem Programm: Sabine, Benny, Manuel, Fabian und Chris (wie immer von links nach rechts).

Ich bin ja eigentlich kein großer Hosen-Fan, aber als gleich zu Beginn „Hier kommt Alex“ durch die Boxen dröhnte, wusste ich, dies kann nur ein großartiges Konzert werden. Und die Hosen blieben sich die ganze Zeit treu, bestimmt 2/3 aller Lieder konnte ich ohne Problem mitsingen... und nicht nur ich, sondern alle anderen auch. Eine wahnsinns Stimmung, untermalt mit Fahnen und sogar einzelnen Bengalos. So tobten sich die Hosen in ihren Songs aus und schoben sogar das ein oder andere Cover wie zum Beispiel Blur's „Song #2“ ein. Auf dem Höhepunkt war die Stimmung dann, als Campino, Sänger der toten Hosen (ach neee!), mit einem Bengalo in der Hand die Bühne erklomm und dieses dann 20 Meter über der Menge zündete.

Eigentlich verboten aber trotzdem eindrucksvoll: pyrotechnische Gegenstände.

Nach 2 Zugaben und fast 2 ½ Stunden Spielzeit ging aber dann auch dieser Auftritt zu Ende und die Hosen verabschiedeten sich mit „You never walk alone“ von ihrem Publikum...und dieses Publikum sagte dann wiederum „Schönen Gruß, Auf Wiedersehn“ zum Ring...

Der restliche Abend verlief dann mehr oder weniger unspektakulär, eine leichte Aufbruchstimmung machte sich breit, die aber keines Wegs einen gemütlichen Ausklang des Festivals verhindern konnte.



Weiter zum Montag!