16.05 GMT - 16.06.10 - Tim

Goodbye Alton Towers, hello Reisetagebuch! Da Kareen androht zu brechen, falls ich sie zwinge während der Fahrt Reisetagebuch zu schreiben (nebenbei muss ich bemerken, dass diese Drohung eigentlich ins Leere läuft, da sie das in letzter Zeit viel zu oft androht, als dass man es wirklich noch ernst nehmen könnte - beispielsweise beim Geruch von Donuts, scharfem Essen, der Tassenfahrt, dem lustigen Überschlag-Fahrgeschäft etc.) und mir zudem eh langweilig ist, schreibe ich eben selbst. Momentan befinden wir uns auf dem Weg nach London, 2 spaßige Tage Alton Towers liegen hinter uns - und ich bin schon wieder begeistert! Zum einen waren die Coaster wirklich durchweg auf ihre Weise spektakulär, zum anderen war auch die Aufmachung des Parks mehr als ordentlich. Am besten trifft es wohl "Disneyland-Verschnitt trifft auf alten Schlosspark". So wurde augenscheinlich um ein großes, altes, verfallenes Schloss, inklusive englischem Garten, ein Themenpark mit vielen Attraktionen herum gebaut.

Mitte des Parks: Schloss mit See

Der Themenpark selbst richtet sich entweder an kleine Kinder oder "Coasterholics" - für Leute, die gemäßigte Fahrten, wie sie beispielsweise im Europapark zahlreich zu finden sind, bevorzugen, erscheint mir Alton Towers eher ungeeignet.

Freizeitpark-Übersichtskarte anschauen!

Aber nun mal der Reihe nach: Nachdem wir gegen 09.15 GMT unseren idyllischen Campingplatz Richtung Alton Towers verließen, erreichten wir das Alton Towers Hotel gegen 09.45 Uhr und durften nach dem ersten Check-In mit der Monorail zum Haupteingang fahren.

Novum: Vom Hotel muss man mit dem "Monorail" (Einschienenbahn) zum Park-Eingang fahren.

Dort erinnerte dann wirklich viel an den Eingang zu Disneyland, nur dass man anstelle der Sicht auf's Dornröschen-Schloss Sicht auf ein richtiges Schloss und den davor liegenden See hatte.

Fotosession vorm Schloss Teil 2

Nach den ersten paar Fotos ging es auch direkt los zum ersten Coaster - und mit Sonic Spinball kam gleich zu Beginn eine recht Magen-intensive Aufgabe auf uns zu.

Erste Anlaufstelle: Sonic Spinnball

Sonic Spinnball sieht aus der Entfernung wie eine Mischung aus Wilde Maus und EuroMir aus. Allerdings fährt hier immer ein Wagen allein (2 Sitzplätze nebeneinander und 2 Rücken an Rücken, also 4 pro Wagen) und zudem ist die Ausrichtung absolut zufällig. Jede Fahrt ist demnach total anders.

Sieht unspektakulär aus, war aber recht Magen-intensiv.

Besonders lustig war hier die Steilkurve.

Steilkurve incoming! - Sieht aus dieser Einstellung recht unspektakulär aus, war aber in Wirklichkeit recht hoch und vor allem am Scheitelpunkt senkrecht.

Nach diesem Einstieg waren die Körper dann schonmal auf den restlichen Tag eingestellt, dennoch gönnten wir uns erst einmal einen Ausflug zu Hex, eine Abwandlung von Pandorra, jedoch athmosphärisch deutlich besser gestaltet und auch besser ausgerichtet. Unspektakulär aber schön, vor allem da man überhaupt nicht wusste, was kommt. Weiter ging es zu RITA und Th13rteen, die allerdings beide bereits so überfüllt waren, dass wir uns stattdessen zu einem Besuch in Charly's Schokoladenfabrik hinreißen ließen.

Der Eingang zu Charly's Schokoladenfabrik.

Zwar waren wir nach der Bootsfahrt erst etwas enttäuscht, unerwartet folgte danach jedoch noch eine Fahrt in einem "Stand"-Flugsimulator - einem weiteren Novum. So war auch diese "Attraktion in der Attraktion" eine positive Überraschung, die wir dann mit einem Flug im Fliegenpilz-Kettenkarussel abrundeten.

Auch Benni hatte bei dieser "klassischen" Attraktion sichtlich Spass.

Danach sollte es aber nun endlich wieder mehr Action geben, so dass wir uns auf in das Themengebiet X-Sector machten.

Welcome to the unknown!

Dort erwartete uns mit Oblivion ein einzigartiger Freefall-Coaster. In breiten Wägen wird man zum Abhang gezogen, wo man dann 3 Sekunden praktisch in der Senkrechten verbringt.

In dieser Stellung wird ein paar Sekunden "geparkt"...

Dann lösen sich die Bremsen und es geht per Freefall in ein schwarzes Loch im Boden, gefolgt von einem Tunnel. Gerade beim ersten Ride treibt das ordentlich den Puls in die Höhe.

...danach geht es im freien Fall in ein schwarzes Loch!

Im Anschluss ging es mit Submission und Enterprise zurück in die Höhe, auch wenn beide Fahrgeschäfte nicht die Spektakularität von Oblivion aufweisen konnten. Lustig und übel-machend (Kareen: "Es steht mir bis genau hier." war die Fahrt aber alle Mal.

Zumindest 2 von uns 3 hatten in "Submission" viel Spass!

"Enterprise" entpuppte sich trotz spektakulärem Aussehen als eher gemütliche Attraktion.

Danach machten wir uns auf den Weg nach Forbidden Valley. Hierzu mussten wir allerdings erst Mutiny Bay (was allerdings kein Problem war, da es hier praktisch nur Wasser-Attraktionen gab), Katanga Canyon (wo wir dem Runaway Mine Train, einer elektrischen langsamen, aber lustigen Achterbahn einen Besuch abstatteten) und Gloomy Wood passieren.

Tschuuuuuu Tschuuuuuu!

Bei Letzterem mussten wir dann aber doch einen längeren Zwischenstopp einlegen und das Duell-Geisterhaus besuchen. Hier musste man in einer Geisterbahn sitzend auf Zombies, Spinnen und anderes Gedöhns schießen. Ganz spaßig, allerdings kam durch das Dauer-Geballere leider kein Grusel-Feeling auf (obwohl man mit besonders präzisen Treffern zusätzliche Erschreck-Elemente auslösen konnte).

Stylisch (aber nicht sonderlich Furcht einjagend: Zombis mit Laser-Kanonen

Dann hatten wir endlich Forbidden Valley und damit zweit weitere Hauptattraktionen erreicht: Nemesis und Air. Da die Nemesis-Warteschlange mittlerweile nur noch mit 30 Minuten angezeigt war, wurde dieser Inverted-Coaster unsere erste Wahl. Nach 20 Minuten in der Warteschlange und der Unfähigkeit der Engländer, die "erste Reihe"-Schlange selbstständig zu befüllen, fanden wir uns in der ersten Reihe von Nemesis wieder und ich zudem meinen "Coaster des Parks".

Bereits am Einstieg wurde viel Wert auf den "Used"-Look gelegt.

Hier stimmte wirklich alles: unglaublich gut im Alien-Stil dekoriert (inklusive verpuppten Schienen-Stücken und blutigen Wasserfällen), ein verworrener Streckenverlauf und vor allem vielen Streckenelementen (2 Corkscrew, 1 Looping, 1 Zero-G-Roll) führten zu einem wahnsinnigen Erlebnis.

Up in the air: Nemesis

Direkt danach ging es beim, meiner Meinung nach, zweitbesten Coaster des Parks weiter: Air.

Upside down: Air

Auf den ersten Blick sah auch dieser wie ein Inverted Coaster wie Nemesis aus, nur ohne Looping, weniger (aber dafür längeren) Überschlag-Elementen und von der Geschwindigkeit doch ein ganzes Stück langsamer. Auf den zweiten Blick erkannte man jedoch schnell die Besonderheit: Der ganze Coaster läuft liegend ab.

Hier bewegte man sich liegend statt sitzend durch die Luft.

Dazu setzt man sich (bzw. wir uns mal wieder zusätzlich in die erste Reihe) auch in einen Hänge-Sitz, allerdings bekommt man dann nach dem obligatorischen Brust-Schulter-Gurt auch noch Fussfesseln verpasst. Dann wird der Boden eingezogen und der ganze Sitz in die Horizontale geklappt.

Kurzes Video über das "Boarding" von "Air"

Auf alle Fälle ein unglaubliches Fahrgefühl, vor allem auch, weil man einen Teil der Fahrt auf dem Rücken, Bauch gen Himmel verbringt (Lie-to-Fly, Fly-to-Lie, Inline-Twist). Wer einmal wie Superman fliegen will, muss diesen Coaster besuchen!

Auch Kareen hatte Spass an dieser doch ungeföhnlichen Achterbahn.

Diese 2 Rides waren dann so oder so nicht mehr zu toppen, allerdings waren Ripsaw (Revolution) wegen einem kurzen und langweiligen Fahrprogramm und The Blade (Schiffschaukel) wegen unseren schlechten Plätzen nahe der Mitte so oder so keine überragenden Fahrten.

Up in the air: Nemesis

Allerdings hatten sie uns zeitlich dem Abend näher gebracht, so dass der Andrang bei den letzten beiden, großen Achterbahnen Th13rteen und RITA mittlerweile nachgelassen hatten und wir uns nun auch endlich hier ins Getümmel stürzen konnten. Als erstes nahmen wir uns RITA vor, einen Launched-Coaster (Katapultachterbahn), der in 2,5 Sekunden aus dem Stand von 0 auf 98 km/h beschleunigt.

Aus dem Stand von 0 auf 98: RITA

Der Start ist wirklich ein krasses Erlebnis, allerdings kann der Rest der Fahrt leider das Niveau (trotz einiger Air-Time) nicht wirklich halten. Unter Umständen ist die restliche Bahn eigentlich auch ganz gut, allerdings steht sie so im Schatten des Katapult-Starts, dass man dies nicht merkt.

RITA-Streckenverlauf

Ebenfalls im Schatten steht der Psycoaster Th13rteen - und zwar im Schatten seiner eigenen Werbung. Angekündigt als "nie dagewesen" und "unglaublich spektakulär", entpuppt sie sich (zumindest im Vergleich zu den anderen Coastern) als reichlich unspektakulär.

Sieht bereits bei der Abfahrt eher gemütlich aus: Th1rteen

Nach einem Outdoor-Segment mit mehreren Berg-Tal und Kurven-Abschnitte endet die Fahr schlagartig in einem dunklen Raum. Nach ein paar Licht-Effekten kommt ein Freefall-Tower-Segment (der ganze Zug) zum Einsatz und die Fahrt geht per Stand-Beschleunigung rückwärts durch einen stock-dunklen Tunnel weiter. Klingt so beschrieben recht spektakulär, ist es aber wirklich nicht. Nach einmal fahren ist der Witz bereits ziemlich raus.

Hoch geht's ins Ungewisse...

Raus ging es danach für uns aus dem Park, denn mittlerweile hatten wir das Ende der Park-Öffnungszeit erreicht. Also ging es per Monorail zurück zum Hotel, um unser Zimmer zu beziehen. Dieses war recht unspektakulär (sieht man einmal von der Buch-Tapete und dem Flachbild-Fernseh ab). Letzteres ermöglichte uns dann sogar, die erste Halbzeit Brasilien - Nordkorea anzuschauen.

Kaum waren wir da, hatten wir auch schon das Zimmer ins Chaos gestürzt...

Gerne hätten wir auch noch die zweite Hälfte dieses spannenden *räusper* Spiels gesehen, jedoch mussten wir ins hoteleigene Restaurant zum Dinner. Die Athmosphäre war nett (sieht man von den nervigen Kinder-Geburtstagen ab), das Essen war ok (sieht man vom total versalzenen Rock-(Rukola-)Salat ab) und die Preise waren mies (sieht man von nichts ab - Alles war teuer, aber dafür habe ich heut Morgen im Hotel Brötchen geklaut!).

Der hoteleigene Speisesaal.

Danach machten wir einen Verdauungsspaziergang um den hoteleigenen See und veranstalteten ein Foto-Shooting. Danach ging es zum Entertainer auf dem Schiff bzw. in die Bar, einen letzten Umtrunk zu uns nehmen, bevor es dann anschließend brav direkt in die Heia ging.

Eines der wenigen (zumindest halbwegs) brauchbaren Bilder des Foto-Shootings. Im Hitnergrund: unser Hotel.

Mittlerweile nähern wir uns London an und ich mache mal einen kurze Trink-Pause (bzw. eine Pause, damit man die nachfolgenden Berichte besser einfügen kann.) Bis gleich, Tim

In die Bar gebautes Schiff mit verrücktem Uhren-Aufsatz.. da war es endgültig Zeit, schlafen zu gehen!




Freizeitpark die 3te!