Samstag, 7.Juni 2008

Samstag, irgendwann kurz nach 11 Uhr – super Zeit zum aufstehen und natürlich – zum Powerdeath spielen! Klingt faszinierend, da mir allerdings die Regeln etwas missfielen ("Wer trinken muss, darf heute keine Konzerte besuchen") entschied ich mich gegen Mittag, einen kleinen Spaziergang auf dem Festivalgelände zu unternehmen.

Ebenfalls recht schwachsinnige Regel: Wer trinkt muss sich Steine auf den Kopf legen. Klar im Vorteil ist da, wer so eine stylische Mütze wie Tobse hat!

Also wurden schnell die Hamburger, die Münchner und Dagos Vater geschnappt und los ging's.
So ein früher Spaziergang hat den riesen Vorteil, dass man auch problemlos die ganzen Promo-Stände besuchen und nutzen kann. Dies kann zum einen nützlich (Handy-Laden am T-Mobile Stand), zum anderen aber vor allem auch spaßigen Sinn. So ließen wir uns auch dieses Jahr die Suzuki Urban Challenge nicht entgehen.

Ein Teil der Suzuki Urban Challenge.

Für alle die nicht wissen, um was es sich handelt: In Suzuki Offroader wird man über einen Hindernis-Parcour chauffiert. Hat was von Achterbahn und ist daher ganz lustig. Eher neu (erst zum zweiten Mal am Ring) war die Suzuki Quad Challenge. Dagos Vater und mich interessierte das eher weniger, die restlichen vier waren allerdings sehr angetan von den, auf sagenhafte 15 km/h gedrosselten, Quads.

Auch Chris (vorne) und Fabian (hinten) hatten Spass auf den Suzuki-Quads!

Nachdem Chris, Fabian und Andy (GB fiel leider durch die Alkoholkontrolle) erfolgreich über den Rundparcour geschlichen waren, nahmen wir dann das Coca Cola Soundwave Tent genauer unter die Lupe. Im Vergleich zum Vorjahr war es nicht nur außen umstrukturiert worden (6 anstelle von 4 Türmen) sondern auch innen machte es einen deutlich aufgeräumteren Eindruck.

Coca Cola Soundwave Tent

Zudem gab es nun zwei Bühnen anstelle von einer. Bewundern druften wir den Coca Cola Soundwave Clash, indem Newcomer-Bands gegemeinander antreten durften. Moderiert wurde der ganze Spass von MTV-Moderatorin Anastasia. Hier zeigte sich auch gleich der Nutzen von 2 Bühnen, so kam es zwischen den Bands zu keinerlei Verzögerungen wegen Umbaupausen.

Coca Cola Soundwave Clash auf einer der beiden Bühnen.

Nach diesem, für dieses Wochenende einzigen Besuch im Coca Cola Soundwave Tent, ging es wieder zurück zum Campingplatz, auf dem Powerdeath mittlerweile erhebliche Schäden an der Bein-Behaarung diverser männlicher Mitspieler hinterlassen hatten. Dennoch setzte ich mich daran, einen ansprechenden Band-Plan für den heutigen Tag auszuarbeiten... welcher dann jedoch von Powerdeath je zu nichte gemacht wurde.
So fielen Alter Bridge, Disturbed (welch ein Jammer) und auch In Flames einer ausschweifenden Würfelrunde zum Opfer (zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass ich nur als Zuschauer teilgenommen habe).

Zitat aus einem Kommentar im StudiVZ: "Wow, ich bin geblendet von soviel prickelnder Erotik!"

Nachdem dann allerdings alle Opfer versorgt waren, entschlossen sich Manuel und ich, frei nach dem Motto "Jetzt oder nie!", endlich aufzubrechen um zumindest noch etwas von diesem Tag mitzunehmen.
Also ging es los Richtung Festival und nach kurzer Zeit hatten wir dann auch Tim eingeholt, der kurz vor uns losgehumpelt war. Einem morgendlichen Krankenhausbesuch hatte er ein Paar Krücken zu verdanken, mit dem er sich nun schweißtreibend voran arbeitete. Natürlich leisteten wir ihm Gesellschaft und besorgten ihm dann auf dem Festival-Gelände sogar einen Platz auf der Behinderten-Tribühne.

Unser persönlicher Zeitplan war dadurch nun allerdings vollens zerstört. Wir arbeiteten uns noch zu einem Platz nahe der Leinwände durch, das war dann aber auch schon das Hoch der Gefühle für den heutigen Tag, denn weiter nach vorne sollte es heute nicht mehr reichen, was zum einen mit dem schon recht großen Publikumsaufkommen, zum anderen aber auch an unserer Motivation hing, die nach diesem turbulenten Tag doch nicht mehr wirklich groß war. So hatten wir also einen Platz nahe der Stände, was uns einen gewissen Luxus bescherte, allerdings nur sehr eingeschränkte Blicke auf die Bühne zuließ.

Centerstage inklusive aller Anzeigetafeln. Heute schafften wir es leider nur bis zur zweiten Anzeigetafel auf der rechten Seite.

Nun ja, nun zu den Bands: Bekannter Weise bin ich ja Nightwish nicht gerade abgeneigt und hatte diese ja bereits auf einem Einzelkonzert gesehen. Damals überzeugten sie vor allem durch ihre musikalische Flexibilität und ihre stimmgewaltige Sängerin Tarja Turunen. Leider wurde diese ja, wegen zunehmenden Star-Alüren, nicht lange nach diesem Konzert aus der Band geschmissen. Somit war ich gespannt, was man mit einer neuen Sängerin überhaupt noch von Nightwish erwarten konnte.

Neue Nightwish-Sängerin: Anette Olzon

Leider hatten wir bereits einen Großteil des Konzert verpasst, so dass wir nur noch die letzten 4 Lieder mitbekamen. Die klangen allerdings ganz ordentlich und wurden mit einer schönen Pyro-Show untermalt. Da neue Nightwish mit Anette Olzon klingt meines Erachtens nach sehr gut, allerdings nur leider nicht wie Nightwish. Wer also Nightwish wie früher erwartet, wird definitiv enttäuscht sein - wer hingegen offen für Neues ist, wird sich auch mit der neuen Besetzung anfreunden können. Enttäuscht waren viele Leute, mit denen ich nach dem Konzert sprach, vor allem auch über anfängliche Komplettausfälle des Sounds, und ebenfalls sehr ärgerlich für Fans: auf Hits wie Wishmaster und Over The Hills wurde komplett verzichtet.

Viel Rauch und viel Pyro, trotzdem wollte der Funke nicht überspringen.

Absolut nicht auf Hits mussten wir dann beim anschließenden The Offspring Konzert verzichten. Eine Setlist, wie ich sie mir erwünscht hatte: Neben vielen alten Klassikern wie Come Out And Play wurden zu meiner Freude vor allem viele Lieder von der Americana, wie The Kids Aren't Alright, Pretty Fly oder Staring At The Sun gespielt. Zum Abschluss gab es dann mit Self Esteem eines der Lieder, das mittlerweile wohl schon Kleinkinder nach der Geburt mitsummen können.

Meiner Ansicht war es ein schön energiegeladener Auftritt, der an manchen Stellen leider etwas statisch wirkte - aber die Herren sind ja auch nicht mehr die Jüngsten :)

Manuel hatte nicht nur wegen unserer neu kennengelernten Begleitung, sondern vor allem wegen The Offspring gute Laune!

Ebenfalls nicht mehr die Jüngsten war dann der Headliner des Abends:
Metallica

Puh, was soll ich dazu jetzt sagen: es war ein großes Spektakel (wie immer), mit einer super aufgelegten Band (wie immer), tollen Pyro-Effekten (wie immer), grandioser Mitsing-Stimmung (wie immer) und einer langen Spielzeit (ebenfalls wie immer). Sozusagen war es halt wie immer – konstant sehr gut. Nicht mehr, nicht wenig – das kann jeder interpretieren, wie er will :)

James Hetfield und Lars Ulrich so gut wie immer!

Im Vergleich zum letzten Mal gab es diesmal (Achtung, das war anders wie beim letzten Mal) eine ausgeglichenere Setlist, da sich das Durchspielen vom Master of Puppets-Album doch eher an die richtigen Fans und nicht an Casual-Hörer wie mich gerichtet hatte. So durfte wir uns dieses Mal eine Setlist anhören, deren Schwerpunkt zwar auf Kill'em All lag aber auch wieder mit vielen Hits gespickt war: Von Nothing Else Matters über Sad But True und One bis hin zu Enter Sandman war wohl für jeden etwas dabei. Als dann zum Ende der Zugabe auch noch Seek And Destroy geschmettert wurde, ging nicht nur für die Metallica-Fans ein sehr feines Konzert zuende (wie immer).

Metallica - Sad But True

Da wir ausnahmsweise allerdings alles andere als zerstört waren, ging es für uns, dem Strom folgenden, weiter zur Alternastage. Unterwegs gabelten wir dann noch Dodo auf (eigentlich gabelte Manuel Dodo auf, da wir versuchten, 3 Meter voneinander entfernt miteinander zu telefonieren). Da ein Großteil des Strom Richtung Ausgang abbog, war es vor der Alternastage angenehm voll bzw. leer, so dass wir problemlos direkt in den Frontstage-Bereich vordringen konnte.

Und dann gab's The Verve - und das Wissen, dass Drogen (wenn sie von der Band konsumiert werden) aus einem mittelmäßigem Konzert ein Konzert machen können, über das man auch danach noch gerne und viel redet.

Nach langer Zeit wieder mit "The Verve" unterwegs: Richard Ashcroft

Aber von Anfang an: An Richard Ashcrofts Auftritt gab es erst einmal nichts zu bemängeln, stilsicher und wie immer mit dicker Sonnenbrille bekleidet, schaffte er es (trotz eine dicken Dübels, den er sich Mitten auf der Bühne genehmigte) zielsicher und sauber die Noten zu treffen. Ebenfalls sehr sauber klang der Sound von Gitarre und Bass, was uns allerdings einstweilen etwas Verwunderung ins Gesicht trieb, da der Sound unbeeindruckt weiterlief, selbst als während dem Konzert Instrumente gewechselt wurde oder der Gitarrist mal kurz pausierte, um sich ein Getränk einzuverleiben. Definitiv von Band kamen dann allerdings die instrumental Einspieler beispielsweise bei liedern mit beispielsweise Geigenuntermalung. Übersah man diese Punkte großzügig, war es eigentlich ein ganz ordentliches Konzert, dem es zu Anfang etwas an Schwung fehlte, dafür dann mit The Drugs Don't Work, Lucky Man und natürlich auch Bitter Sweet Symphonie auf ein sehr feines Ende zusteuerte.

The Verve - Lucky Man

Abgeschlossen wurde das Ganze dann durch das eher unbekannte Disco – eigentlich reichlich unspektakulär, lässt man ausser acht, dass der Gitarrist mittlerweile so dermaßen drauf war, dass er noch 5 Minuten fasziniert irgendwelche Knöpfe dürckte, die an einem Verstärker grüne in rote Lämpchen verwandelten und sich dafür regelmäßig vom Publikum bejubeln ließ. Die ging dann so lange bis sich endlich der Bassit und einige Roadies erbarmten und ihn von der Bühne zogen... natürlich nicht ohne dem tapferen Kameramann noch eins mitzugeben.

The Drugs Do Work...

Nachdem wir nach dieser Vorstellung genug von Drogenopfern hatten, sparten wir uns Pete Dorethy und seine Babyshambles und kehrten lieber wieder zum Camp zurück, an dem schon die Anderen auf uns warteten. Nach einem kurzen Austausch der Erfahrungen war dann auch für den Samstag Schluss und es hieß Kräfte sammeln für den letzten Tag....


GB:

Samstag:

Morgens auf dem Festivalgelände zum Suzuki-Jeepparcour. Wie jedes Mal ein Spaß. Dieses Jahr durfte man auch Quads fahren (nur nach bestandenem Alkoholtest). Ratet mal wer als einzigster nicht fahren durfte ;-( *grrr

Bands am Samstag:
Disturbed - leider, wie 2003 nicht im Frontstage, ansonsten TOP
In Flames - joah, nette Rockshow
Nightwish - ned so mein Fall, kamen nicht gut an, auch wg. technischer Probleme
The Offspring - sind die alt geworden. Aber machen sehr viel Spaß, tolle Setlist
Metallica - gut, aber irgendjemand mußte da unbedingt während dem Konzert aufs Klo, da waren wir dann erstmal rauß aus dem Frontstage-Bereich und von hinten hats keinen Spaß mehr gemacht
Söhne Mannheims - Gähn, wo sind die Hits?




Weiter zum Sonntag!